Back to frontpage
Startseite Formate Textbeiträge Kleine Gruppe, große Wirkung  

Kleine Gruppe, große Wirkung  

Die Arbeitsgruppe Global Trade Management feiert 10-jähriges Bestehen.  

Peter Langner und Astrid Rüggeberg sind das Sprecherteam der Gruppe und von Anfang an mit dabei. Langner als Gründungmitglied und Arbeitsgruppensprecher sogar seit Tag eins. Rüggeberg hat die Stellvertreter:innen-Position seit rund sieben Jahren inne. Zum Jubiläum schauen die beiden auf die Anfänge zurück, auf erzielte Erfolge, aber auch auf aktuelle Themen, die das Gremium derzeit umtreiben.

Für diejenigen, die von Global Trade Management das erste Mal hören. Womit beschäftigen Sie sich in der Gruppe, was sind Ihre Anwenderinteressen?

Peter Langner: Wie unser Name verrät, drehen sich unsere Inhalte um das SAP-Modul Global Trade Management, kurz LO-GT. Damit können Anwender – z. B. Rohstoffhändler – ihre Disposition, die Kalkulation von Handelsgeschäften sowie die Abrechnung von Nebenkosten einfach digital abwickeln. LO-GT wird sowohl für internationale Verkaufs- als auch Beschaffungsprozesse genutzt und ist somit für Handelshäuser mit seinen Funktionen essenziell.   

Astrid Rüggeberg: Seit rund 25 Jahren gibt es das Modul, das circa 4.500 Unternehmen im Einsatz haben. Das ist enorm, wenn man bedenkt, wie wenig Aufmerksamkeit LO-GT vergleichsweise bekommt – auch vom SAP-Marketing. So wird das Modul kaum beworben und ist als Preislistenkomponente Teil der S/4HANA-Lizenz. Ein großer Vorteil – z. B. gegenüber dem Schwesterprodukt Global Trade Services. Dieses wird von „nur“ ungefähr 2.400 Unternehmen im Kontext von Verzollung und Compliance-Anfragen genutzt. Anwender müssen dafür allerdings extra zahlen und nicht zu knapp.

Wie profitieren Sie als Arbeitsgruppe von der DSAG?

Rüggeberg: Einer der größten Vorteile ist der hilfreiche Austausch der Anwender untereinander im Gremium. Gerade weil es zu LO-GT wenige veröffentlichte Infos und Materialien von SAP gibt, hilft das DSAG-Netzwerk mit seiner äußerst lebendigen und regen Community sehr.

Langner: Das war damals auch ein Grund für die Gründung der Arbeitsgruppe. In meiner Funktion als IT-Berater kam ein Kunde auf mich zu und wollte Einblicke in das GTM-Praxisbeispiel eines anderen Kunden. Als Dienstleister bin ich natürlich zur Verschwiegenheit verpflichtet, habe aber angeboten, die von mir betreuten Handelsunternehmen zum Austausch zusammenzubringen. Gesagt, getan – dazu kam außerdem ein Ansprechpartner von SAP. Das Ergebnis war: Begeisterung über die guten Gespräche. Von SAP kam allerdings schnell der Hinweis, dass kontinuierlicher Dialog nur konsolidiert mit einer Anwendergruppe im Land stattfinden könne. Somit haben wir uns zeitnah dem Arbeitskreis Handel der DSAG angeschlossen und darunter die Arbeitsgruppe Global Trade Management ins Leben gerufen. Das war rückblickend eine hervorragende Entscheidung.

Wie läuft die Zusammenarbeit mit SAP nun über den Industrieverband? 

Rüggeberg: Dank des Gremiums haben wir einen direkten Draht zu SAP. Das wissen wir sehr zu schätzen. Bei unseren Regeltreffen ist immer eine Person des Software-Konzerns mit dabei, die wie in einer „Sprechstunde“ Anwenderfragen beantwortet und konkrete Fälle mit uns diskutiert. Die Zusammenarbeit läuft auf Augenhöhe, auch weil uns SAP immer wieder signalisiert, dass unser Feedback aus der Praxis gefragt ist.  

Langner: Über die DSAG und ihre Einflussmöglichkeiten konnten wir schon zahlreiche Verbesserungen anstoßen und Erfolge für die Anwender erzielen.

Welche Verbesserungen waren das zum Beispiel?  

Langner: Ein großer Erfolg, den wir verbuchen konnten, war, dass S/4HANA GTM um eine Funktion erweitert wurde, mit der sich Bestandsbuchungen vornehmen lassen. Die Funktion wurde direkt in die Trading Execution Workbench integriert – und berücksichtigt auch die Assoziation. Damit wiederum lässt sich eine Verbindung von Mengen zwischen den Positionen des Einkaufs und des Verkaufs erstellen.

Rüggeberg: Zuvor war das Modul rein auf den Einkaufs- und Verkaufsprozess ohne Lagerhaltung ausgelegt. In Europa ist es aber so, dass Unternehmen große Warenmengen auch über Lager abwickeln. Dabei unterstützt die Funktionserweiterung nun – bei der Lagerabwicklung des Handelsgeschäfts.

Was sind die Themen, die Sie derzeit bewegen?

Langner: Das sind so einige, darunter die Konzeption von Native Fiori Apps. Auch hier lautet die nachvollziehbare Aussage von SAP: Es wird nur entwickelt, was die Anwender auch akzeptieren und nutzen. Konkret geht es darum, die Monitor Trading Contract Items App aufzusetzen. Sie zeigt nicht nur die Trading-Kontrakt-Positionen an, sondern erlaubt es auch, KPIs zu berechnen, die für die Beurteilung von Handelsgeschäften wichtig sind. In diesem Zusammenhang sammeln wir derzeit das Feedback der Gruppenmitglieder. Eine kleine Herausforderung, weil viele der Anwender noch nicht auf die dafür notwendige SAP-S/4HANA-Version gewechselt sind und die App für sie bislang Zukunftsmusik ist.

Rüggeberg: Uns ist die künftige Entwicklung sehr wichtig. Deshalb beschäftigen wir uns außerdem mit der Frage, inwiefern es sinnvoll ist, SAP S/4HANA GTM in der Public Cloud aufzurufen. Und folglich damit, wie es mit Schnittstellen für die Einbindung in die Cloud aussieht. Wir erachten eine CRM-Systemanbindung (Customer Relationship Management) an GTM als wichtig. Und der SAP-KI-Copilot Joule soll auch für GTM bereitstehen – um nur einige Punkte zu nennen, die derzeit auf der Agenda stehen.

Das Aufgabenheft ist also gut gefüllt. Was wünschen Sie sich für die Zukunft der AG GTM?

Rüggeberg: Ein Ziel ist, die Zusammenarbeit mit SAP so konstruktiv und ergebnisorientiert weiterzuführen, um die Interessen der DSAG-Mitglieder bestmöglich vertreten zu können. Mit Blick auf die Arbeitsgruppe wünsche ich mir, dass der Austausch unter- und miteinander kollegial und angeregt bleibt. Und dass wir als Gremium weiterwachsen.

Langner: Das unterstreiche ich gerne: Ich wünsche uns noch mehr Aufmerksamkeit für unser Thema und dass wir weitere GTM-Anwender für eine Mitarbeit in der Gruppe begeistern. Denn die Arbeitsgruppe GTM soll so lebendig bleiben und auch künftig Verbesserungen erzielen. Apropos Begeisterung: Wir sind zuweilen auch international aktiv. Derzeit versuchen wir u. a. mit einem kanadischen Kunden in der Americas‘ SAP Users‘ Group (ASUG) eine ähnliche Interessensgruppe zu etablieren, um dem Global Trade Management auch in Amerika mehr Gehör zu verschaffen.

Um die Zukunft dreht sich auch das Jubiläumstreffen der Arbeitsgruppe am 21. November 2024. Unter dem Motto „Future Trends für GTM“ lädt das Gremium seine Mitglieder zum Austausch nach Hamburg. Alle Infos und die Agenda gibt’s im DSAGNet.

Gremien

💡 Lust, mehr zu erfahren? Im DSAGNet finden Sie unter diesem Gremium nicht nur weitere Infos zum Thema. Sie können es auch selbst mitgestalten. Jetzt aktiv werden!