Know-How-Transfer bei OpenAI & SAP auf neuem Level
Arbeitskreis OpenAI & SAP geht neue Wege
Der Arbeitskreis „OpenAI & SAP“ zählt aktuell über 770 Mitgliedspersonen und geht 2025 mit Blick auf Austausch und Wissensvermittlung neue Wege, „Lebendige“ Anwendungsfälle in Demo-, Hands-on-Sessions und Projekträume sollen den Know-how-Transfer auf eine neue Stufe heben. Niklas Fehrenbach, Sprecher des Arbeitskreises, erläutert den Ansatz und spricht über die Ziele für das Jahr 2025.

Worüber sprechen wir bei OpenAI konkret?
OpenAI ist zunächst einmal ein führendes Softwareunternehmen, das sich darauf spezialisiert hat, fortschrittliche KI-Modelle (Künstliche Intelligenz) zu erforschen, zu entwickeln und bereitzustellen. Bekannt wurde das Unternehmen vor allem mit sogenannten Generative-Pre-trained-Transformer (GPT)-Modellen, die z. B. in Produkten wie ChatGPT eingesetzt werden.
In enger Zusammenarbeit zwischen OpenAI und Microsoft werden diese Technologien in Software-Applikationen wie Microsoft 365 und als Entwicklungsendpunkte auf Microsoft Azure bereitgestellt. Zudem erschließt sich SAP mit OpenAI neue Chancen im Bereich der generativen KI, um beispielsweise Geschäftsprozesse zu optimieren oder personalisierte Erfahrungen zu nutzen. Dementsprechend arbeiten SAP und Microsoft gemeinsam an Integrationen, um die Technologie IT-umgebungsübergreifend nutzen zu können.
Welches Ziel verfolgt der DSAG-Arbeitskreis „OpenAI & SAP“?
Der Arbeitskreis richtet sich mit seinen Aktivitäten an die DSAG-Mitgliedspersonen, die an der Schnittstelle zwischen OpenAI und SAP arbeiten. Dafür vermittelt das Gremium Inhalte und Lösungen, die den Unternehmen in ihrer praktischen Arbeit zugutekommen.

Wie hat sich der Arbeitskreis bislang inhaltlich organisiert?
Bislang haben wir theoretisches Wissen mittels verschiedenster Formate weitergegeben und gemäß des Netzwerkgedankens den Austausch gefördert. Es ging darum, die technischen Grundlagen von OpenAI zu vermitteln und Fragen rund um den Datenschutz und die Sicherheit im Microsoft- und SAP-Umfeld zu klären. Dafür haben wir auf Webinare gesetzt und mit entwicklerfokussierten Sessions und einer Guidance zum Einsatz von KI in der Enterprise-IT-Umgebung den praktischen Teil abgedeckt.
Wie ist das Gremium jetzt ausgerichtet?
Der Praxisgedanke hat sich über das letzte Jahr gefestigt, da der konkrete Anwendungsfall für den erfolgreichen Einsatz von OpenAI unserer Ansicht nach entscheidend ist. Dafür sind lebendige Use Cases in einer Demo-Session der beste Weg des Wissenstransfers. Auf dieser Grundlage haben wir vier Themencluster rund um OpenAI und SAP gebildet. Zu jedem Cluster gibt es nun eine Themengruppe und einen entsprechenden digitalen Projektraum. In diesen Räumen werden wir aktiv und „hands-on“ an der Umsetzung von definierten Anwendungsfällen arbeiten.
Warum sind Hands-on-Sessions und Projekträume wichtig?
Es ist entscheidend, dass die Teilnehmenden aktiv in die Materie eintauchen und praktische Erfahrungen davon sammeln können, wie sich generative KI-Applikationen verhalten. Ein interaktives Format wie Hands-on-Sessions ermöglicht es, direkt mit den Technologien zu arbeiten und konkrete Anwendungsfälle umzusetzen. Das erleichtert zum einen den Umgang mit KI-infused Softwarelösungen wie Microsoft Copilot oder SAP Joule. Zum anderen können individuelle Bedürfnisse direkt verprobt werden.
Welche Herausforderungen gilt es zu meistern?
Die Herausforderungen, bei denen KI gut unterstützen kann, sind mit dem Fachkräftemangel, der Hyperpersonalisierung und dem einfacheren Zugang zu Informationen hinlänglich bekannt. Konkret haben wir aus mehreren Umfragen unter den Mitgliedspersonen im Arbeitskreis ermittelt, dass die IT-Abteilung sowohl in der Entwicklung als auch im Basisbetrieb gute Hebel für OpenAI-Anwendungen sehen. Gleiches gilt für den Bereich Sales und Service. Die Anwendungsfälle beziehen sich daher auf verständliche Benutzeroberflächen für Business-Anwender, die mittels natürlicher Sprache Informationen aus Systemen und Dokumenten abfragen und einfügen. Gleichzeitig geht es darum, den SAP-Entwickler:innen Code-Assistenten bereitzustellen sowie durch intelligente Support-Bots die Service-Desk-Ressourcen in den Unternehmen zu entlasten.
Wie wird ein exemplarischer Anwendungsfall im Arbeitskreis bearbeitet?
Dabei gehen wir in vier Schritten vor. Im ersten Workshop sind wir mit Referenz-Architekturen gestartet. Das heißt, wir wenden bewährte Konzepte für den Aufbau von generativer KI an. Zum Beispiel Retrieval Augmented Generation: eine Technik zur Verarbeitung natürlicher Sprache, um die Stärken von abfragebasierten und generativen Modellen der künstlichen Intelligenz zu kombinieren. Diese Konzepte erläutern wir hinsichtlich der Anwendungsfälle und zeigen auf, wie sie mit Microsoft- und SAP-Lösungen umgesetzt werden können. Beide Lösungsansätze transparent zu machen, war wichtig, um die unterschiedlichen Umgebungen bei den Anwenderunternehmen abbilden zu können.
Wie geht es von da an weiter?
Auf dieser Grundlage beschäftigen wir uns in den kommenden Prozessen zunächst mit der Grundkonstruktion der vier Szenarien. Für die Umsetzung erhalten die Teilnehmenden Code-Vorlagen und Materialien an die Hand. Anschließend werden die Pilotprojekte in den Arbeitsgruppen und Projekträumen implementiert. In praktischer Teamarbeit wollen wir die Teilnehmenden befähigen, selbst anfassbare Lösungen zu entwickeln und dabei die heutigen Möglichkeiten rund um OpenAI zu erkennen und einzusetzen.
Als Ergebnis wünschen wir uns konkrete Business Cases, die die Vorteile der OpenAI-Technologie aufzeigen und aus denen sich Best Practices ableiten lassen, die anderen Unternehmen als Leitfaden dienen können. Damit wollen wir die Akzeptanz und Implementierung fördern.
Mit welchem Wunsch gehen Sie in dieses neue Jahr?
Eher mit einer Bitte an die Mitgliedspersonen im Arbeitskreis und an alle interessierten DSAG-Mitgliedspersonen. Wer sich für die Themen interessiert, ist herzlich eingeladen, sich in den Arbeitsgruppen und den Projekträumen für die kommenden Veranstaltungen zu registrieren. Diese werden die großen Arbeitskreissitzungen ersetzen und sich eher dem Konzept der Breakout-Sessions annähern.
Ganz aktuell suchen wir für das Thema Support-Bot noch Mitgliedspersonen, die eine Art „Vorreiterrolle“ dafür übernehmen wollen. Also die repräsentativ für alle erarbeiten, was konkret von SAP und Microsoft benötigt wird und die Ergebnisse dann auch wieder an die Community zurückspielen. Das wäre für den Arbeitskreis und alle Mitgliedspersonen und Interessenten wichtig, um auch hier den nächsten Schritt machen zu können.
Herr Fehrenbach, herzlichen Dank für das Gespräch.
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