Back to frontpage
Startseite Formate Textbeiträge SAP SAPPHIRE 2025: DSAG-Nachlese

SAP SAPPHIRE 2025: DSAG-Nachlese

Im Mai fand die SAP Sapphire statt. SAP präsentierte im Rahmen ihrer Kundenkonferenz Innovationen rund um Künstliche Intelligenz (KI), SAP Business Data Cloud (SAP BDC) und die neue SAP Business Suite. Welche Ankündigungen konkret gemacht wurden und was sie für die Praxis in den Anwenderunternehmen bedeuten, ordnet die DSAG ein.

Inhaltsverzeichnis

KI und Joule
SAP Joule: Lizenzmodell, Kostenstruktur und Basisfunktionen im Überblick
Empfehlung: Prüfung der Vertragsbedingungen zwischen SAP und Subdienstleistern
Joule muss sich in der Praxis noch bewähren
DSAG bewertet neues Joule-Preismodell positiv
Kostenrisiken, Planbarkeit und Flexibilität bleiben herausfordernd
Cloud-Migration
Neue KI-Funktionen im Business-Transformation-Management
Weiterer Ausbau der Services der SAP Integration Suite
Transition-Guidance-Packages: Inhalte und Funktionsumfang
Cloud ALM: Fehlende Kernfunktionen bleiben Herausforderung trotz KI-Erweiterungen
Klare Ausrichtung der SAP ALM Tool Chain benötigt
Transparente Umsetzungsbegleitung und Migrationsszenarien
Verbesserte Nutzer:innen-Empfehlungen durch WalkMe
AI Foundation: Zentrale Innovationsplattform für SAP Business AI
SAP Build und neue Business-Suite-Pakete
Neue KI-Funktionen in SAP Build Apps
Kenntnisse für Einsatz von SAP Build
Skill- und Agenten-Builder
Erweiterbarkeitsassistent für SAP Cloud ERP
Neue Paketlösungen zur schnelleren Einführung von SAP Cloud
Struktur, Lizenzierung und Herausforderungen für Bestandskunden
Vertrags- und Lizenzfragen bremsen die Migration zusätzlich
Komplexität durch unterschiedliche Lizenzmodelle in Public und Private Cloud
SAP Business Data Cloud
Einführung eines neuen People-Intelligence-Pakets 2025
Integration bekannter Lösungen in die SAP Business Data Cloud
Zukunftsplanung: Branchenspezifische Anwendungen in Entwicklung
SAP plant hunderte Datenprodukte bis Ende 2025
Neue Knowledge-Graph-Funktionen für erweiterte Datenanalyse
Verfügbarkeit der SAP Business Data Cloud bei Hyperscalern
Anbindung von S/4HANA On-Premises und heterogenen Systemlandschaften
Bedarf an klarer Migrationsstrategie für KI-Anwendungen auf der BDC
Lizenzkosten als Hürde?
Service und Support
SAP erweitert Service- und Support-Angebot für Cloud-Kunden
Neues Service-Modell mit drei Erfolgsplänen
Unterstützung für den Weg in die Cloud
Noch offene Details zu Preisen und Leistungen
Zeitplan und weitere Schritte
Bewertung durch die DSAG

KI und Joule

SAP Joule: Lizenzmodell, Kostenstruktur und Basisfunktionen im Überblick

SAP will den KI-Assistenten Joule umfassend in alle SAP-Prozesse integrieren und ihn mit proaktiven Funktionen sowie einer Aktionsleiste ausstatten. Joule soll Nutzer:innen personalisierte Antworten liefern, Arbeitsabläufe optimieren und bis zu 30 Prozent Produktivitätssteigerung ermöglichen – unter Beachtung ethischer KI-Richtlinien.

Die technischen Voraussetzungen, um Joule produktiv einsetzen zu können, hängen von der eingesetzten SAP-Lösung ab. Joule ist aktuell in SAP SuccessFactors (SFSF) und S/4HANA Public Cloud verfügbar. Für S/4HANA On-Premises steht Joule nicht zur Verfügung. Zusätzlich ist die SAP Build Workzone (Standard Edition) erforderlich, die zugleich die technische Grundlage für SAP Mobile Start bildet.

Empfehlung: Prüfung der Vertragsbedingungen zwischen SAP und Subdienstleistern

Joule operiert laut SAP ausschließlich innerhalb der firmeneigenen Systemlandschaft. Eine geplante „Everywhere“-Version ist derzeit noch nicht verfügbar. Die eingesetzten LLMs sind kundenspezifisch eingebunden und nicht öffentlich zugänglich. SAP greift dabei aktuell auf Modelle von Anbietern wie OpenAI oder Meta zurück. Die DSAG empfiehlt, dass Kunden die Vertragsbedingungen zwischen SAP und Subdienstleistern wie Google oder Microsoft sorgfältig prüfen. Für eigene LLM-Szenarien auf der BTP wird ebenfalls ausschließlich eine kundeneigene Instanz verwendet – es findet somit kein Daten-Sharing statt, weder für KI in den Anwendungen noch bei individuellen Entwicklungen.

Seit April ist Joule in allen gängigen Sprachen, einschließlich Deutsch, verfügbar. Erste Erfahrungen zeigen, dass die deutsche Sprachunterstützung grundsätzlich funktioniert, allerdings antwortet Joule in bestimmten Fällen noch teilweise auf Englisch.

Joule muss sich in der Praxis noch bewähren

Aus DSAG-Sicht stehen Anwenderunternehmen mit Joule jedoch noch am Anfang. Viele Anwender bevorzugen nach wie vor die bekannten Benutzeroberflächen. Bei spezifischen Abfragen – etwa zu Material-Lieferanten-Beziehungen (Info-Records) – liefert Joule noch nicht immer die gewünschten Ergebnisse. Die Qualität der Antworten hängt stark von der Fragestellung ab, sodass eine präzise Formulierung weiterhin entscheidend ist.

DSAG bewertet neues Joule-Preismodell positiv

SAP bietet für Joule ein gestaffeltes Lizenzmodell, das sowohl eine kostenfreie Einstiegsversion als auch erweiterte, kostenpflichtige Funktionen umfasst. Die kostenfreie Basisversion ist Bestandteil der RISE-with-SAP-Verträge und ermöglicht grundlegende Funktionen wie Navigation und Informationsanzeige ohne Zusatzkosten.

Für weiterführende Funktionen ist eine separate Lizenzierung erforderlich. Die Nutzung erfolgt über eine Subskription auf Basis von AI-Units, die zu einem festen Umrechnungsfaktor auf Joule-Premium angerechnet werden. Darüber hinaus werden zusätzliche AI-Services, insbesondere selbst entwickelte AI-Agents, verbrauchsbasiert abgerechnet. Erweiterte Funktionalitäten, insbesondere im Bereich der KI-gestützten Entscheidungsfindung, können ebenfalls zusätzliche Kosten verursachen.

Kostenrisiken, Planbarkeit und Flexibilität bleiben herausfordernd

Für die neuen AI-User-Lizenzen existieren derzeit keine offiziellen Preisstaffelungen. Sie lassen sich allerdings aus DSAG-Sicht besser planen als im bisherigen Modell. Dennoch bestehen weiterhin Herausforderungen hinsichtlich Kostenrisiken, Planbarkeit und Flexibilität, da auch die neuen AI-Units ein klassisches Subskriptionsmodell darstellen. Eine finale Beurteilung ist erst möglich, sobald die neue AI-Services-List vollständig vorliegt.

Aus Sicht der DSAG hätte das neue Preismodell jedoch bereits deutlich früher eingeführt werden sollen – anstelle der komplexen Berechnungslogik des letzten Jahres. Insofern bewertet die DSAG die aktuelle Entwicklung grundsätzlich positiv. Gleichzeitig bleiben jedoch zahlreiche inhaltliche Detailfragen offen, insbesondere bezüglich der konkreten Funktionen, die in den neuen User-Typen enthalten sein werden.

– Anzeige –

Cloud-Migration

Neue KI-Funktionen im Business-Transformation-Management

SAP erweitert sein Business-Transformation-Management-Portfolio um innovative KI-Funktionen, die ab dem vierten Quartal 2025 verfügbar sein sollen. Dazu zählen Lösungen wie Signavio, LeanIX, Cloud ALM und WalkMe. Ein zentraler künftiger Baustein soll der KI-gestützte Transformationsberater werden, der geschäftsrelevante Dokumente analysieren und Potenziale für Innovation sowie Prozessoptimierung aufzeigen soll. Diese Lösungen basieren auf den bisherigen jeweiligen singulären Kernlösungen und sollen damit uneingeschränkt zur Verfügung gestellt werden. Aus Sicht der DSAG stellt die verbesserte Identifikation von Optimierungspotenzialen eine wichtige Unterstützung für Kunden dar – insbesondere im Hinblick auf die bevorstehenden Transformationsprojekte im Kontext des Wartungsendes zahlreicher SAP-Lösungen. Gleichzeitig bleibt es im Rahmen der Vision der SAP Transformation Suite essenziell, die bestehenden funktionalen Lücken im aktuellen Produktportfolio zu schließen. Nur so können auch die vorgestellten Analyseergebnisse ihre volle Wirkung entfalten und optimal zur Transformation beitragen.

Weiterer Ausbau der Services der SAP Integration Suite

Die SAP Integration Suite soll gezielt um KI-gestützte Funktionen erweitert werden, um die bestehenden Services zur Migrationsautomatisierung sowie Partnerlösungen wie Int4 und Figaf durch zusätzliche Lösungen zu ergänzen. Dazu gehören neue Features zur API-Analyse und -Optimierung, intelligente Adapter, Automatisierungsvorlagen sowie eine erweiterte Konnektivität zu Drittanbietern zur Verbesserung der Schnittstellenarchitektur.

Neben dem bereits verfügbaren neuen User-Interface (UX) für die SAP Integration Suite soll in Kürze ein KI-Adapter bereitgestellt werden. Dieser soll es ermöglichen, Integrations-Workflows mit kundeneigenen Large Language Models (LLMs) oder LLMs aus der SAP-AI-Core-Infrastruktur zu erstellen oder mehrere LLMs systemübergreifend zu verknüpfen.

Ab sofort stehen zudem neue Integrationsadapter für zahlreiche Systeme zur Verfügung, darunter: IBM MQ, Google Cloud Storage, Google Pub/Sub, Salesforce Pub/Sub, NetSuite, Anaplan, Snowflake, Amazon DynamoDB, AWS EventBridge, Coupa, HubSpot, Jira, Microsoft Azure Cosmos DB, Microsoft 365 Teams und Microsoft 365.

Transition-Guidance-Packages: Inhalte und Funktionsumfang

SAP will Unternehmen beim Umstieg in die SAP Cloud umfassend unterstützen und künftig in Transition-Guidance-Packages zentrale Funktionen mehrerer SAP-Lösungen vereinen. Die hierin enthaltenen, neuen Funktionen sollen im vierten Quartal 2025 verfügbar sein und beinhalten neben dem KI-gestützter Transformationsberater:

  • Verbesserte Prozesskonformitätsprüfung und Kontextanalyse
    Mit Hilfe einer KI-gestützte Prozesskonformitätsprüfung und Process-Conformance- Checks sollen Abweichungen zwischen realen Geschäftsprozessen und Geschäftsregeln schneller und umfassender identifiziert werden können. Ein additiver Prozesskontextanalysator soll zudem Daten und Feedback zur Benutzer:innen-Erfahrung nutzen, um die Effizienz von Geschäftsprozessen zu analysieren.
  • Process-Mining für Geschäftsanwender:innen durch KI-Unterstützung
    Ein ebenfalls KI-gestützter Prozessanalysator soll Process-Mining für Geschäftsanwender:innen ermöglichen und den Bedarf an tiefgreifenden analytischen Fähigkeiten auch durch die Bedienbarkeit in natürlicher Sprache unterstützen.
  • KI-basierte Architekturoptimierung mit SAP LeanIX
    SAP LeanIX wird die KI-gesteuerte Architekturoptimierung durch ein zentralisiertes KI-Agenteninventar und einen KI-gestützten Architekturleitfaden ergänzen. SAP plant in SAP LeanIX eine Lösung zur Dokumentation und Nachverfolgbarkeit von KI-Szenarien. Künftig soll es möglich sein, KI-Einsätze automatisiert zu erfassen, zu dokumentieren und den jeweiligen Business-Prozessen zuzuordnen.

Cloud ALM: Fehlende Kernfunktionen bleiben Herausforderung trotz KI-Erweiterungen

Trotz der Einführung neuer KI-Funktionen fehlen im SAP Cloud ALM weiterhin zentrale Kernfunktionalitäten. Aus Sicht der DSAG ist es zwar positiv, dass SAP kontinuierlich neue Funktionen mit hoher Taktung bereitstellt. Für Bestandskunden bleibt jedoch die zeitnahe Bereitstellung der noch fehlenden Kernfunktionen bis spätestens Anfang 2026 entscheidend. Nur so können Unternehmen ihre Transformation rechtzeitig planen und testen. Besonders kritisch sind dabei aktuelle funktionale Lücken im Change-Request-Management (z. B. Retrofit, Cross Landscape Distribution, Berechtigungen) sowie im Test-Management (z. B. Testplankopien, Testpakete, Tester-Teams, Mehrsprachigkeit).

Klare Ausrichtung der SAP ALM Tool Chain benötigt

Offen bleibt die langfristige und klare Schärfung der SAP ALM Tool Chain – denn Anwenderunternehmen benötigen klare Vorgaben zur heutigen Implementierung, um Restriktionen, Funktionsdopplungen und fehlende Funktionen zu meistern und spätere Umstellungskosten zu vermeiden.

Transparente Umsetzungsbegleitung und Migrationsszenarien

Die DSAG fordert von SAP eine klare Umsetzungsbegleitung – inklusive Migrationsszenarien wie dem Wechsel von der alten Signavio-Version zur aktuellen sowie dem Umstieg von Tricentis On-Premises auf Tricentis Cloud mit nahtloser Integration in SAP Cloud ALM. Positiv ist zu bewerten, dass SAP hier weitere Unterstützung beim Umstieg in die SAP Cloud anbieten möchte. Allerdings bleibt offen, welche Kosten damit verbunden sind. Gerade im Kontext der Cloud-Transformation darf dies kein zusätzlicher Kostenfaktor für Unternehmen werden.

Verbesserte Nutzer:innen-Empfehlungen durch WalkMe

Das jüngste Mitglied der Produktfamilie, WalkMe soll ab dem vierten Quartal 2025 zudem bessere Empfehlungen liefern, die auf den Interaktionsmustern der Benutzer:innen basieren und so den Workflow zwischen Anwendungen und Arbeitsabläufen optimieren. Hier wird es entscheidend sein, ob und wie diese Lösung im Rahmen der geltenden Compliance- und Mitbestimmungsregeln in deutschen Unternehmen zur Anwendung kommen kann.

Klarheit erhalten Bestandskunden auch in Bezug auf die weitere Perspektive von SAP Enable Now – so wird die bisherige In-App-Hilfe (SAP Companion) künftig durch das leistungsstärkere WalkMe-Portfolio ersetzt. Die heute umfangreichen, digitalen Lern- und Schulungsinhalte sollen Bestandskunden mittelfristig ebenfalls in WalkMe überführen können. SAP arbeitet aktuell an einer entsprechenden funktionalen Erweiterung und stellt korrespondierende Migrationsservices in Aussicht.

AI Foundation: Zentrale Innovationsplattform für SAP Business AI

Im Rahmen ihres KI-Positionspapiers hat die DSAG im Hinblick auf die SAP-Business-AI-Strategie gefordert, dass SAP statt produktindividueller Einzellösungen eine übergreifende Referenzarchitektur, Best-Practice-Guides und einheitliche Standards für Integrationsszenarien und -technologien bereitstellt. Ebenso wird die freie Wahl der KI-Modelle durch die Kunden als zentrales Element angesehen.

Mit der nun vorgestellten AI Foundation präsentiert SAP ein zentrales „Betriebssystem“ für Enterprise-KI, das genau diese Forderungen adressiert. Ziel ist die Bündelung bestehender und neuer Tools sowie Services zur Entwicklung und Skalierung individueller KI-Lösungen. Insbesondere sollen kundenspezifische Anforderungen effizienter realisiert werden können. Der vollständige Roll-out der AI-Foundation-Komponenten ist bis Ende 2025 geplant.

Ein besonderes Highlight ist der neue Prompt Optimizer als Bestandteil der AI Foundation auf der SAP Business Technology Platform (BTP). Dieses Tool erstellt optimierte Eingabeaufforderungen (Prompts) für eine Vielzahl gängiger KI-Modelle. Während Prompts bisher modellabhängig gestaltet werden mussten, stellte der Wechsel zu leistungsfähigeren oder kostengünstigeren Modellen eine erhebliche Hürde dar.

Der in Zusammenarbeit mit Not Diamond entwickelte, modellunabhängige Ansatz soll die Optimierung von Prompts automatisieren und manuelles Re-Engineering ersetzen. So will der Prompt Optimizer einen reibungslosen Wechsel zwischen verschiedenen KI-Modellen ermöglichen, ohne Zeitverlust durch manuelle Anpassungen oder zusätzliche Tests.

SAP Build und neue Business-Suite-Pakete

Neue KI-Funktionen in SAP Build Apps

SAP erweitert sein Portfolio in SAP Build um innovative KI-Funktionen. Im Mittelpunkt steht dabei Joule Studio, das eine dedizierte Entwicklungsumgebung für benutzerdefinierte Skills und KI-Agenten bietet. Diese neuen Funktionen sollen Entwickler:innen dabei unterstützen, kontextbezogene, intelligente Automatisierungen einfacher zu erstellen und bereitzustellen – und das mit Low-Code- und No-Code-Ansätzen.

Kenntnisse für Einsatz von SAP Build

Die Nutzung von SAP Build ist grundsätzlich auch für Personen ohne Entwickler:innen-Kenntnisse möglich. Um jedoch auch in Low-Code-Anwendungen funktionierende Programme zu erstellen, sind Kenntnisse in Software-Architektur hilfreich – etwa im Hinblick auf Datenmodelle, Variablen, Schleifen, Bedingungen und die sinnvolle Gestaltung von Benutzeroberflächen. Das bedeutet: Man benötigt andere Fähigkeiten als in der klassischen Software-Entwicklung. Diese sind aber leichter zu erlernen als eine komplette Programmiersprache. SAP Build bietet damit Unternehmen aus DSAG-Sicht die Möglichkeit, kleinere Anwendungen selbst zu entwickeln – ohne auf Entwickler:innen-Kapazitäten angewiesen zu sein. Diese neuen Funktionen stellt SAP ab dem dritten Quartal 2025 für SAP Build Work Zone ebenso bereit wie erweiterte ABAP-KI-Funktionen.

Da SAP Build ein zentraler Bestandteil des Clean Core ist, ist es empfehlenswert, sich damit auseinanderzusetzen. Nach der Ankündigung, dass Joule und KI in der Lage sind, Programme selbst zu entwickeln, stellt sich die Frage, wie lange SAP Build als Entwickler:innen-Tool überhaupt noch benötigt wird. Aus heutiger Sicht ist es laut DSAG jedoch noch ein weiter Weg, bis diese Technologien SAP Build vollständig ersetzen können. Daher ist es sinnvoll, sich frühzeitig mit den Funktionen und Potenzialen vertraut zu machen.

Eine vollständige Aufzählung der vordefinierten Bausteine in SAP Build oder Best Practices ist DSAG-seitig nicht möglich. Wichtig ist jedoch zu wissen, dass der bereitgestellte Content grundsätzlich auf Standards und Best Practices basiert. Das soll eine einfache und schnelle Nutzung ermöglichen – insbesondere für Neukunden oder bei Greenfield-Implementierungen. Ein Blick auf die SAP-Strategie zeigt, dass viele Ankündigungen aus der Keynote von Christian Klein sich auf Neukunden beziehen, die das gesamte Portfolio als integrierte Suite nutzen. Die größere Herausforderung besteht aus DSAG-Sicht darin, Bestandskunden auf diese neue, standardisierte Welt zu übertragen.

Skill- und Agenten-Builder

Die neuen Funktionen in Joule Studio beinhalten unter anderem: Skill-Builder zur Integration kontextbezogener Aktionen in Automatisierungen und Anwendungen und Agenten-Builder zur Erstellung KI-gestützter Agenten basierend auf Geschäftsdaten. Ebenso soll einem die KI-Agenten-Builder-Funktion dabei helfen, Agenten basierend auf den Geschäftsdaten der Kunden und dem SAP Knowledge Graph zu entwickeln. Ziel ist die nahtlose Integration sowohl in SAP-Anwendungen als auch in Drittsysteme. Die Verfügbarkeit ist wie folgt geplant:

  • Skill-Builder ab Ende Q2/2025
  • KI-Agenten: ab Q4/2025

Erweiterbarkeitsassistent für SAP Cloud ERP

Im selben Kontext stellte SAP einen Erweiterbarkeitsassistenten vor, der als Leitfaden zur Erstellung von Erweiterungen für SAP Cloud ERP dient. Ziel ist es, die Bereitstellung von Anwendungen mithilfe der SAP Fiori UX zu vereinfachen und optimal in bestehende Prozesse einzubetten. Die Veröffentlichung ist für das zweite Halbjahr 2025 im Rahmen der SAP-SuccessFactors-Lösungen geplant – aufgrund des Fokus auf das Cloud-ERP ist auch dieser Service für Bestandskunden noch nicht der erhoffte Durchbruch für einen flächendeckenden Einsatz über das gesamte SAP-Produktportfolio hinweg.

Zusätzlich plant SAP den Roll-out eines Joule-Agenten-Netzwerks, das branchenspezifische Anwendungsfälle in den Fokus rückt. Die neuen KI-Agenten sollen unter anderem in folgenden Bereichen zum Einsatz kommen: Customer-Experience, Supply-Chain-Management, Spend-Management, Finance und Human-Capital-Management (HCM). Durch diese Erweiterung sollen Kunden branchenspezifische Unterstützung bei der Umsetzung von Automatisierungsstrategien erhalten – mit direktem Zugang zu vorkonfigurierten Agenten auf Basis bewährter SAP-Geschäftsprozesse.

Um bewerten zu können, inwieweit sich Autonomie und Eingriffsrechte der Agenten durch Anwender:innen konfigurieren lassen, ist es ist wichtig, zwischen Conversional AI (z. B. Joule) und Agentic AI (Agenten) zu unterscheiden. Joule agiert rein assistierend und führt nur Aktionen nach expliziter menschlicher Freigabe durch. Agenten hingegen erfordern eine Use-Case-spezifische Konfiguration. Unternehmen können ein individuelles Schema definieren, das festlegt, welche Aktionen erlaubt sind und auf welche Datenquellen zugegriffen werden darf.

Neue Paketlösungen zur schnelleren Einführung von SAP Cloud

Zur Beschleunigung der Cloud-Einführung will SAP künftig vorkonfigurierte Paketlösungen auf Basis der SAP Business Suite anbieten, in die SAP Build direkt integriert sein soll. Ziel ist es, Kunden eine schnellere und einfachere Anpassung von Anwendungen zu ermöglichen – abgestimmt auf individuelle Geschäftsanforderungen und branchenspezifische Prozesse. Sie richten sich an Unternehmen mit schrittweiser Cloud-Einführung und hohem Individualisierungsbedarf – bei geringem Entwicklungsaufwand. Doch trotz technologischer Fortschritte bleibt das Hauptanliegen vieler Kunden die Migration ihrer Bestandssysteme, insbesondere im Hinblick auf das Wartungsende 2027 und darüber hinaus. Hierfür sind vor allem Migrations-Tools und unterstützende Services von Bedeutung.

Struktur, Lizenzierung und Herausforderungen für Bestandskunden

Im Detail folgt die Paketierung einem “Best-of-Suite“-Ansatz – kombiniert mit einer vollständigen Datenintegration in der Cloud sowie einer vereinfachten Lizenzierung. Dieser strategische Ansatz unterstützt insbesondere Neukunden bei einem schnellen Einstieg in die SAP-Cloud-Welt. Für Bestandskunden ergeben sich neue Lizenzierungsbedarfe, etwa durch BDC (Stichwort: Data-Products), Joule Agents in Verbindung mit dem AI Agent Hub und Signavio sowie WalkMe, insbesondere zur Integration von Drittanwendungen. Aus DSAG-Sicht lässt sich nur durch diese zusätzlichen Komponenten das volle Potenzial der neuen integrierten Lösungen ausschöpfen. Dabei ist derzeit noch unklar, ob die Lizenzierung auch für bestehende Kunden tatsächlich einfacher wird.

Die neuen SAP-Business-Suite-Pakete werden sowohl im Funktionsumfang als auch nach Industrie- und Themenfeldern differenziert angeboten. Konkrete Details hierzu sollen in Kürze folgen. Positiv zu bewerten ist aus DSAG-Sicht die angekündigte “Free-of-Charge“-Incentivierung im Rahmen des Enhanced Suite Migration Supports.

Vertrags- und Lizenzfragen bremsen die Migration zusätzlich

Ein Unsicherheitsfaktor bezüglich SAP Build ist derzeit aus DSAG-Sicht der vertragliche Migrationspfad für Bestandskunden – insbesondere für jene, die über CPEA (Cloud Platform Enterprise Agreement) oder BTPEA (Business Technology Platform Enterprise Agreement) lizenziert sind. Es ist bislang unklar, wann und unter welchen Bedingungen eine Migration in die neuen Lizenzmodelle verpflichtend wird. Mit dem letzten Preislisten-Update hat SAP hier eine Build Runtime- eingeführt sowie drei neue User-Typen.

Komplexität durch unterschiedliche Lizenzmodelle in Public und Private Cloud

Aus Lizenzsicht zeigt sich ein weiteres Problem: Die SAP Cloud ERP Public und Private Editions verwenden inzwischen unterschiedliche Lizenzmodelle. Zwar sind die neuen vertraglichen Ansätze im Sinne der Business Suite nun besser erkennbar, doch gerade bei Two-Tier-Szenarien mit beiden Editionen wird es für Unternehmen zunehmend komplexer, einheitlich zu kalkulieren und zu operieren. Es ist davon auszugehen – oder zu hoffen –, dass sich die Lizenzmodelle zukünftig annähern, um die Kunden nicht dauerhaft mit dieser Fragmentierung zu belasten.

SAP Business Data Cloud

Einführung eines neuen People-Intelligence-Pakets 2025

Nachdem SAP Anfang 2025 die strategische Partnerschaft mit dem Technologieanbieter Databricks sowie das Lösungspaket SAP Business Data Cloud (BDC) angekündigt hat, wurden auf der SAP Sapphire nun erste Details zur geplanten Roadmap der Intelligence Apps (ehemals Insight-Apps) präsentiert. Diese Apps sollen Datenprodukte, künstliche Intelligenz (KI) und Simulationen kombinieren, um Fachbereiche in sämtlichen Geschäftsprozessen gezielt zu unterstützen.

So plant SAP im zweiten Halbjahr 2025, ein neues People-Intelligence-Paket in der SAP Business Data Cloud (BDC) auf den Markt zu bringen. Dieses Paket nutzt Personen- und Kompetenzdaten aus der SAP-SuccessFactors-HCM-Suite und setzt KI ein, um fundierte Empfehlungen für das Personalmanagement zu liefern. Die ersten Funktionen fokussieren sich auf einfache Anwendungsfälle wie Team-Zusammensetzung, Skill-Matching und Vergütungsanalysen.

Die eigentliche Innovationskraft wird sich aus DSAG-Sicht jedoch erst bei den geplanten komplexeren Anwendungen zeigen können – und somit die Kernbereiche des Enterprise Resource Planning (ERP) adressieren und transaktionale Workflows analysieren, Muster in Unternehmensdaten erkennen und manuelle Routineaufgaben automatisieren.

Integration bekannter Lösungen in die SAP Business Data Cloud

Das kommerzielle Bundling bestehender Lösungen wie Sustainability Control Tower, Spend Control Tower und die 360-Customer-View ist bereits im vollen Gange – die technische Migration und Integration in die SAP Business Data Cloud soll nunmehr schrittweise aufgenommen werden. Ziel ist es, eine zentrale, intelligente Datenbasis für Unternehmen zu schaffen und damit die Datenharmonisierung und Analysefähigkeit deutlich zu verbessern.

Zukunftsplanung: Branchenspezifische Anwendungen in Entwicklung

Für die nahe Zukunft stellt SAP weitere branchenspezifische Pakete, darunter Core-ERP-Intelligence, Customer-Intelligence, Finance-Intelligence und Spend-Intelligence in Aussicht. Diese Anwendungen befinden sich aktuell noch in der Entwicklung. Eine erste eingeschränkte Kundenversion wird voraussichtlich im Laufe des Jahres 2025 verfügbar sein, sodass eine abschließende Bewertung derzeit aus DSAG-Sicht noch nicht möglich ist.

SAP plant hunderte Datenprodukte bis Ende 2025

SAP kündigt zudem an, bis Ende 2025 vierhundert Datenprodukte bereitzustellen, die die gesamte SAP Business Suite abdecken sollen. Diese Produkte basieren auf kuratierten und verwalteten Daten, Metadaten und Geschäftssemantik aus SAP-Anwendungen sowie Drittanbieterquellen. Ob diese Datenprodukte Unternehmen signifikante Effizienzgewinne und wertvolle Insights in individuelle Geschäftsprozesse liefern, wird sich erst bei der Nutzung zeigen.

Neue Knowledge-Graph-Funktionen für erweiterte Datenanalyse

Ab dem dritten Quartal 2025 führt SAP zudem neue Knowledge-Graph-Funktionen in der SAP Business Data Cloud ein. Diese unterstützen die Definition von Attributen und die Analyse von Beziehungen zwischen Daten. Zudem sind für das vierte Quartal 2025 neue Nachhaltigkeitsdatenprodukte geplant, die die Cloud um Umwelt- und Governance-Daten erweitern sollen.

Verfügbarkeit der SAP Business Data Cloud bei Hyperscalern

Bestätigt wurde zudem die Verfügbarkeit der SAP Business Data Cloud auf allen Hyperscalern – inkl. Alibaba Cloud – erst im Laufe des Jahres 2025, so dass davon auszugehen ist, dass viele technische Detailfragen erst mittelfristig beantwortet werden können und auch eine belastbare Produkt-Roadmap auf Feature-Ebene erst gegen Jahresende verfügbar sein wird. Aktuell bestehen für Kunden daher noch wichtige, aber grundlegende Fragen zur Nutzung: Unter welchen Rahmenbedingungen ist die Business Data Cloud für alle Kunden zugänglich? Besonders wichtig ist die kundenindividuelle Anbindung von On-Premises-Systemen, unabhängig von kommerziellen Modellen wie RISE oder GROW.

Das Zusammenspiel der SAP Foundation Services zur Anbindung der operativen Systeme mit den von SAP bereitgestellten Datenprodukten und Intelligent Apps ist derzeit sowohl in kommerzieller Hinsicht als auch technisch noch nicht ausreichend konkretisiert. Mögliche technische Restriktionen sind aktuell schwer absehbar. Für Anwenderunternehmen ist entscheidend: Hunderte Datenprodukte werden nur dann übernommen, wenn sie ohne erhebliche Hürden in bestehende Datenmodelle und -architekturen integrierbar sind.

Anbindung von S/4HANA On-Premises und heterogenen Systemlandschaften

Das Zusammenspiel der SAP Foundation Services zur Anbindung operativer Systeme mit den von SAP bereitgestellten Datenprodukten und Intelligent Apps ist bislang weder aus kommerzieller Sicht ausreichend konkretisiert noch sind mögliche technische Einschränkungen bereits absehbar. Für Anwenderunternehmen ist entscheidend: Die Vielzahl an verfügbaren Datenprodukten wird nur dann breit adaptiert, wenn deren Einsatz ohne erhebliche Hürden in bestehende Datenmodelle und Datenarchitekturen möglich ist.

Aus Sicht der DSAG ist der Erfolg der „Data-as-a-Product“-Philosophie zudem eng daran geknüpft, dass SAP eine systemübergreifende Harmonisierung der Unternehmensdaten unterstützt und die Intelligent Apps einen klar erkennbaren geschäftlichen Mehrwert liefern.

Bedarf an klarer Migrationsstrategie für KI-Anwendungen auf der BDC

Vor der Weiterentwicklung von KI-Applikationen und -Lösungen auf der SAP Business Data Cloud besteht für Kunden daher ein dringlicherer Bedarf an einer klaren Migrationsstrategie. Bestehende Architekturen müssen überführbar sein. SAP hat in Gesprächen mit den DSAG-Experten im Rahmen der SAPPHIRE für die heutigen Bestandskunden Migrationsservices und -programme in Aussicht gestellt. Allerdings sind diese ebenso noch ausstehend wie hierfür erforderliche Referenzarchitekturen und Best-Practice-Guides. Nach jetzigem Informationsstand soll es jedoch möglich sein, bestehende Lösungen wie SAP Analytics Cloud (SAC), Datasphere oder Databricks ausschließlich zu mappen und im Vertrag zuzuweisen, sodass kein technischer Aufwand nötig sein soll.

Lizenzkosten als Hürde?

Aus kommerzieller Sicht blickt die DSAG etwas ernüchtert auf die zahlreichen Ankündigungen rund um die BDC. Nach aktuellem Kenntnisstand werden alle Intelligent Applications zusätzliche Kosten verursachen und verständlicherweise muss der Mehrwert die Kosten übersteigen. Da SAP sich bei den Intelligent Apps an der Metrik der jeweiligen Industrielösung orientieren möchte, wäre das am Beispiel von SAP SuccessFactors die Anzahl der Mitarbeitenden. Aktuell liegen der DSAG keine gesicherten Informationen vor, wie genau diese Lizenzierung erfolgt und ob beispielsweise auch ein Wechsel zwischen den Apps möglich sein wird – analog der Capacity-Units für die Business Data Cloud an sich. Als großer Mehrwert der BDC wurden im Februar 2025 die Managed Data Products vorgestellt. Insofern diese auch nur im Rahmen der Intelligent Apps zur Verfügung stehen, müssten interessierte Kunden mit erhöhten Kosten rechnen oder alternativ direkt einplanen, die Datenprodukte selbst zu bauen. Der Vorteil einfach zu konsumierender Datenprodukte wäre dann ohne eigenen Aufwand nicht mehr gegeben.

Service und Support

SAP erweitert Service- und Support-Angebot für Cloud-Kunden

SAP will ihr Service- und Support-Modell umfassend überarbeiten und Unternehmen, die auf die Cloud setzen, eine flexiblere und ganzheitlichere Unterstützung bieten. Im Mittelpunkt stehen drei neue, abgestufte Erfolgspläne für die SAP-Cloud-Lösungen. Die Software-Pflege für die klassischen Lizenzen bleibt davon unberührt.

Neues Service-Modell mit drei Erfolgsplänen

Das neu eingeführte Modell soll drei Servicepläne umfassen, die Unternehmen je nach Bedarf auswählen können: Foundational, Advanced und Max. Damit stünden erstmals mehrere Varianten für die Support-Leistungen in der Cloud zur Verfügung und neben beispielsweise dem Application-Management würden nach dem derzeitigen Planungsstand auch Professional Services wie etwa eine Unterstützung bei der Implementierung mit aufgenommen.

Unterstützung für den Weg in die Cloud

Das erweiterte Service-Angebot ist nach Verständnis der DSAG insbesondere für Unternehmen interessant, die auf SAP-Cloud-ERP-Private-Lösungen setzen oder sich im Rahmen von RISE with SAP auf dem Weg in die Cloud befinden. Die Einbindung von KI soll dabei helfen, Prozesse zu optimieren und Support-Anfragen effizienter zu bearbeiten.

Noch offene Details zu Preisen und Leistungen

SAP hat bislang keine endgültigen Angaben zu den Kosten der neuen Erfolgspläne oder zur Berechnungslogik veröffentlicht. Die Inhalte werden in den nächsten Wochen noch finalisiert. Auch bleibt offen, wie sich die drei Modelle in Bezug auf Service-Levels, Reaktionszeiten und zeitkritische SLA-Fristen unterscheiden sowie, ob es Rabatte oder Migrationspläne gibt. Nach bisherigem Kenntnisstand der DSAG entspricht die neue Foundational-Stufe dem heutigen SAP Enterprise Support for Cloud Services und daher erwartet die DSAG dort auch keine nachteiligen Regelungen für Bestandskunden. Die SAP betont in ihrer offiziellen Kommunikation: „Bestehende vertragliche Vereinbarungen zwischen SAP Services and Support und Kunden bleiben davon unberührt.“

Zeitplan und weitere Schritte

Die vollständige Umstellung auf das neue Support-Modell ist bis 2026 geplant. Aktuell ist jedoch noch offen, wann die finalen Funktionsumfänge der neuen Erfolgspläne verbindlich definiert werden.

Bewertung durch die DSAG

Die DSAG begrüßt die Initiative von SAP grundsätzlich, sieht aber noch Klärungsbedarf. Nach Jahren eines nahezu unveränderten Cloud-Support-Modells, das zunehmend in der Kritik stand, ist die Einführung differenzierter Unterstützungsangebote ein Schritt in die richtige Richtung. Gerade im Kontext der neuen Support-Ausrichtung, des verstärkten Fokus auf „SAP Managed Services“ sowie der zunehmenden Bedeutung von RISE with SAP erscheint aus DSAG-Sicht jedoch auch eine grundlegende Überarbeitung des bestehenden CCoE-Modells (Customer Center of Expertise) dringend erforderlich. SAP hat dieses Modell zuletzt aus DSAG-Sicht eher still zurückgefahren – dabei wäre es heute, insbesondere im Rahmen einer stärker standardisierten Business Suite und des aktuellen RISE-Betriebsmodells, wichtiger denn je. Eine strategische Neupositionierung könnte hier wesentlich zur Effizienz, Transparenz und Kundennähe im Support beitragen.

Insgesamt wird der Erfolg der Neuerungen davon abhängen, wie die finalen Inhalte und Kostenstrukturen ausgestaltet werden – insbesondere im Hinblick auf Service-Level-Agreements (SLAs) und die zugesicherte Time-to-Resolution innerhalb klar definierter Zeitfenster. Die DSAG wird dazu im konstruktiven Austausch mit SAP bleiben.

Mehr zu diesem Tag

Mehr in dieser Kategorie

Mehr von diesem Format