Back to frontpage

KIS

Formate
Kategorien

Healthcare-Branche atmet auf: Vielversprechende IS-H-Nachfolger und KIS-Lösungen in den Startlöchern

Die Schockstarre scheint überwunden, der Wettbewerb ist eröffnet – so lässt sich die Stimmung der Branche nach den DSAG-Infotagen Healthcare zu-sammenfassen. Als Antwort auf die SAP-Abkündigung der Branchenlösung SAP Patientenmanagement (IS-H) präsentierten sich zehn Systemanbieter auf dem Fachkongress der Deutschsprachigen SAP-Anwendergruppe e.V. (DSAG) in St. Leon-Rot am 15. und 16. Mai – und zeigten allesamt vielversprechende Entwicklungen.

Weiterer Schlag für die Healthcare-Branche

Die Ankündigung von SAP im Oktober 2022, keine Nachfolgelösung für die Branchenlösung SAP Industry Solution Healthcare (I-SH) – auch bekannt als SAP Patientenmanagement – in der S/4HANA-Enterprise-Resource-Planning (ERP)-Welt anzubieten, sorgte bereits für Unruhe in der Healthcare-Branche. Auch Auswirkungen auf den Markt für Krankenhausinformationssysteme (KIS) sind spürbar. Jetzt bekommen Kliniken und Krankenhäuser die Auswir-kungen des SAP-Strategiewechsels noch ein weiteres Mal zu spüren: Oracle Cerner hat angekündigt, die Betreuungsverträge für das Lösungspaket IS-H Reklamations-Monitor (RKT) nicht zu verlängern. Das RKT wird aus IS-H her-aus aufgerufen und unterstützt die Prozesse zur Bearbeitung, Dokumentation und Auswertung der Daten im Zusammenhang mit Kassenreklamationen, Prüfungen des Medizinischen Dienstes und sonstigen Reklamationen zu einem Behandlungsfall. Es ist in vielen Kliniken unabdingbar. Aus Sicht der Deutschsprachigen SAP-Anwendergruppe e. V. (DSAG) ist diese Abkündi-gung ein weiterer herber Schlag für die Branche.

DSAG begrüßt KHZG-Fristverlängerung, mahnt aber zur Eile bei der Umsetzung

Die Frist für Digitalprojekte innerhalb des Krankenhauszukunftsgesetzes (KHZG), deren Umsetzung bisher bis Ende 2024 gefordert wurde, entfällt. Kliniken können ihre Patientenportale, ihre Pflege- und Behandlungsdokumentation oder ihr Medikations-Management nun auch nach 2024 abschließen. Die dazugehörige Vereinbarung soll am 1. August 2023 in Kraft treten. Warum das aus Sicht der Deutschsprachigen SAP-Anwendergruppe e. V. (DSAG) zwar durchaus begrüßenswert ist, aber nicht für Entspannung in Kliniken und Krankenhäusern sorgt, erläutert Hermann-Josef Haag, DSAG-Fachvorstand Personalwesen und Public Sector.

DSAG begrüßt IS-H-Nachfolgelösung und fordert kostenfreie Extended Maintenance

Im Oktober 2022 hatte SAP angekündigt, keine eigene Lösung einer möglichen zukünftigen Patientenabrechnung auf SAP S/HANA zu entwickeln und als SAP auch keine Nachfolgelösung bereitzustellen.Diese Lücke will T-Systems Austria nun für österreichische und Schweizer Kliniken schließen und ab 2025 einen Nachfolger zur bisherigen SAP-ECC-basierten SAP-Branchenlösung Patientenmanagement (IS-H) auf der neuen S/4HANA-Technologie zur Verfügung stellen. SAP unterstützt diese Anstrengungen durch eine entsprechende Lizenzvereinbarung für qualifizierte Partner wie T-Systems Austria. Aus Sicht der Deutschsprachigen SAP-Anwendergruppe e. V. (DSAG) ist diese Ankündigung begrüßenswert. Allerdings nimmt sie nur einen Teil des Drucks, der auf Kliniken und Krankenhäusern lastet.

SAP-Strategie passt nicht zur Klinik-Realität

Im Oktober 2022 hat SAP im Rahmen des Jahreskongresses der Deutschsprachigen SAP-Anwendergruppe e. V. (DSAG) angekündigt, dass es keine Nachfolge für die Branchenlösung SAP Patientenmanagement (IS-H) in der S/4HANA-ERP-Welt und für das klinische Informationssystem i.s.h. med von Partner Oracle Cerner geben wird. Der DSAG-Arbeitskreis Healthcare hat die Ankündigung zum Anlass genommen, den Status quo innerhalb der im Arbeitskreis vertretenen Krankenhäuser und Kliniken mittels einer Umfrage* zu ermitteln.