SAP-Strategiewechsel versetzt Gesundheitsbranche in Aufruhr
Keine Zeit zum Durchatmen in der Healthcare-Branche.
Keine Zeit zum Durchatmen in der Healthcare-Branche.
Die Ankündigung von SAP im Oktober 2022, keine Nachfolgelösung für die Branchenlösung SAP Industry Solution Healthcare (I-SH) – auch bekannt als SAP Patientenmanagement – in der S/4HANA-Enterprise-Resource-Planning (ERP)-Welt anzubieten, sorgte bereits für Unruhe in der Healthcare-Branche. Auch Auswirkungen auf den Markt für Krankenhausinformationssysteme (KIS) sind spürbar. Jetzt bekommen Kliniken und Krankenhäuser die Auswir-kungen des SAP-Strategiewechsels noch ein weiteres Mal zu spüren: Oracle Cerner hat angekündigt, die Betreuungsverträge für das Lösungspaket IS-H Reklamations-Monitor (RKT) nicht zu verlängern. Das RKT wird aus IS-H her-aus aufgerufen und unterstützt die Prozesse zur Bearbeitung, Dokumentation und Auswertung der Daten im Zusammenhang mit Kassenreklamationen, Prüfungen des Medizinischen Dienstes und sonstigen Reklamationen zu einem Behandlungsfall. Es ist in vielen Kliniken unabdingbar. Aus Sicht der Deutschsprachigen SAP-Anwendergruppe e. V. (DSAG) ist diese Abkündi-gung ein weiterer herber Schlag für die Branche.
Die Frist für Digitalprojekte innerhalb des Krankenhauszukunftsgesetzes (KHZG), deren Umsetzung bisher bis Ende 2024 gefordert wurde, entfällt. Kliniken können ihre Patientenportale, ihre Pflege- und Behandlungsdokumentation oder ihr Medikations-Management nun auch nach 2024 abschließen. Die dazugehörige Vereinbarung soll am 1. August 2023 in Kraft treten. Warum das aus Sicht der Deutschsprachigen SAP-Anwendergruppe e. V. (DSAG) zwar durchaus begrüßenswert ist, aber nicht für Entspannung in Kliniken und Krankenhäusern sorgt, erläutert Hermann-Josef Haag, DSAG-Fachvorstand Personalwesen und Public Sector.
Im Oktober 2022 hatte SAP angekündigt, keine eigene Lösung einer möglichen zukünftigen Patientenabrechnung auf SAP S/HANA zu entwickeln und als SAP auch keine Nachfolgelösung bereitzustellen.Diese Lücke will T-Systems Austria nun für österreichische und Schweizer Kliniken schließen und ab 2025 einen Nachfolger zur bisherigen SAP-ECC-basierten SAP-Branchenlösung Patientenmanagement (IS-H) auf der neuen S/4HANA-Technologie zur Verfügung stellen. SAP unterstützt diese Anstrengungen durch eine entsprechende Lizenzvereinbarung für qualifizierte Partner wie T-Systems Austria. Aus Sicht der Deutschsprachigen SAP-Anwendergruppe e. V. (DSAG) ist diese Ankündigung begrüßenswert. Allerdings nimmt sie nur einen Teil des Drucks, der auf Kliniken und Krankenhäusern lastet.
Gemeinsam haben die Deutschsprachige SAP-Anwendergruppe e. V. (DSAG) und SAP im Jahr 2022 auf ein Vierteljahrhundert der Zusammenarbeit mit allen Höhen und Tiefen zurückgeblickt. Auch das Jahr 2023 verspricht aus DSAG-Sicht spannend zu werden. Einen Rück- und Ausblick gibt Jens Hungershausen, DSAG-Vorstandsvorsitzender.
Es wird keine Nachfolgelösung für die SAP-Branchenlösung IS-H für Krankenhäuser und Kliniken in der S/4HANA-ERP-Welt geben.
Walldorf, 06.10.2022 – Die Digitalstrategie 2.0 soll laut Bundesregierung einen „umfassenden digitalen Aufbruch“ darstellen. Darin enthalten sind auch Themen des Öffentlichen Sektors sowie des Gesundheitswesens. Hermann-Josef Haag, DSAG-Fachvorstand für Personalwesen & Public Sector, und Michael Pfeil, Sprecher des Arbeitskreises Healthcare der Deutschsprachigen SAP-Anwendergruppe e. V. (DSAG) sowie Sebastian Westphal, DSAG-Fachvorstand Technologie, ordnen die Pläne und Ziele aus […]
DSAG-Leitfaden zu Digital Health Provider Council (DHPC) im Themenfeld Technische Transition