Was waren die bedeutendsten Meilensteine dieses Jahr, was kommt 2025? Die Deutschsprachige SAP-Anwendergruppe e. V. (DSAG) zieht Resümee für 2024 und gibt einen Ausblick auf die wichtigsten Themen des neuen Jahres, in das sie mit einer Rekordmitgliederzahl startet: Mehr als 4.000 Mitgliedsunternehmen und über 70.000 Mitgliedspersonen zählt die DSAG mittlerweile im DACH-Raum. Die Zahl der Schweizer liegt mit soliden 300 Mitgliedsunternehmen und knapp 4.000 Mitgliedspersonen auf Vorjahresniveau.
Was braucht es für eine erfolgreiche S/4HANA-Transformation in Krankenhäusern und Kliniken? Eine Visual Story gibt Antworten.
Expert:innen diskutierten Digitalisierung und IT-Standards im Gesundheitswesen
Mit der sogenannten „eHealth-Strategie Österreich“ soll die Digitalisierung im Gesundheitswesen vorangetrieben und die Versorgung der Menschen in Österreich verbessert werden. Walter Schinnerer, DSAG-Fachvorstand Österreich, hat das knapp 70-seitige Dokument in den Blick genommen.
Die Schockstarre scheint überwunden, der Wettbewerb ist eröffnet – so lässt sich die Stimmung der Branche nach den DSAG-Infotagen Healthcare zu-sammenfassen. Als Antwort auf die SAP-Abkündigung der Branchenlösung SAP Patientenmanagement (IS-H) präsentierten sich zehn Systemanbieter auf dem Fachkongress der Deutschsprachigen SAP-Anwendergruppe e.V. (DSAG) in St. Leon-Rot am 15. und 16. Mai – und zeigten allesamt vielversprechende Entwicklungen.
Keine Zeit zum Durchatmen in der Healthcare-Branche.
Die Ankündigung von SAP im Oktober 2022, keine Nachfolgelösung für die Branchenlösung SAP Industry Solution Healthcare (I-SH) – auch bekannt als SAP Patientenmanagement – in der S/4HANA-Enterprise-Resource-Planning (ERP)-Welt anzubieten, sorgte bereits für Unruhe in der Healthcare-Branche. Auch Auswirkungen auf den Markt für Krankenhausinformationssysteme (KIS) sind spürbar. Jetzt bekommen Kliniken und Krankenhäuser die Auswir-kungen des SAP-Strategiewechsels noch ein weiteres Mal zu spüren: Oracle Cerner hat angekündigt, die Betreuungsverträge für das Lösungspaket IS-H Reklamations-Monitor (RKT) nicht zu verlängern. Das RKT wird aus IS-H her-aus aufgerufen und unterstützt die Prozesse zur Bearbeitung, Dokumentation und Auswertung der Daten im Zusammenhang mit Kassenreklamationen, Prüfungen des Medizinischen Dienstes und sonstigen Reklamationen zu einem Behandlungsfall. Es ist in vielen Kliniken unabdingbar. Aus Sicht der Deutschsprachigen SAP-Anwendergruppe e. V. (DSAG) ist diese Abkündi-gung ein weiterer herber Schlag für die Branche.
SAP-Industrielösungen aus Anwendersicht
Die Frist für Digitalprojekte innerhalb des Krankenhauszukunftsgesetzes (KHZG), deren Umsetzung bisher bis Ende 2024 gefordert wurde, entfällt. Kliniken können ihre Patientenportale, ihre Pflege- und Behandlungsdokumentation oder ihr Medikations-Management nun auch nach 2024 abschließen. Die dazugehörige Vereinbarung soll am 1. August 2023 in Kraft treten. Warum das aus Sicht der Deutschsprachigen SAP-Anwendergruppe e. V. (DSAG) zwar durchaus begrüßenswert ist, aber nicht für Entspannung in Kliniken und Krankenhäusern sorgt, erläutert Hermann-Josef Haag, DSAG-Fachvorstand Personalwesen und Public Sector.
Im Oktober 2022 hatte SAP angekündigt, keine eigene Lösung einer möglichen zukünftigen Patientenabrechnung auf SAP S/HANA zu entwickeln und als SAP auch keine Nachfolgelösung bereitzustellen.Diese Lücke will T-Systems Austria nun für österreichische und Schweizer Kliniken schließen und ab 2025 einen Nachfolger zur bisherigen SAP-ECC-basierten SAP-Branchenlösung Patientenmanagement (IS-H) auf der neuen S/4HANA-Technologie zur Verfügung stellen. SAP unterstützt diese Anstrengungen durch eine entsprechende Lizenzvereinbarung für qualifizierte Partner wie T-Systems Austria. Aus Sicht der Deutschsprachigen SAP-Anwendergruppe e. V. (DSAG) ist diese Ankündigung begrüßenswert. Allerdings nimmt sie nur einen Teil des Drucks, der auf Kliniken und Krankenhäusern lastet.
Auch in diesem Jahr werden die IT- und SAP-Budgets in Deutschland, Österreich und der Schweiz (DACH) weiter ansteigen – so lautet ein zentrales Ergebnis des Investitionsreports 2023* der Deutschsprachigen SAP-Anwendergruppe e. V. (DSAG). Zulegen wird auch S/4HANA in punkto Relevanz für die Unternehmen. Aber die Business Suite ist immer noch die bevorzugte Lösung. Weiter an Zustimmung gewinnt die Business Technology Platform (SAP BTP). Auf Kritik stoßen die SAP-Preispolitik im Cloud-Umfeld sowie die Branchenstrategie.
Die Schweizer Unternehmen investieren auch in diesem Jahr weiter kräftig in ihre IT- und in SAP-Lösungen. So lautet ein zentrales Ergebnis des Investitionsreports 2023* der Deutschsprachigen SAP-Anwendergruppe e. V. (DSAG). Die Relevanz von S/4HANA für Investitionen bei den Schweizer Unternehmen steigt signifikant, wohingegen die Business Suite auch 2023 auf niedrigem zweistelligem Niveau verharrt. Das Interesse an SAP SuccessFactors ist groß, während auch die SAP Business Technology Platform (SAP BTP) an Bedeutung gewinnt. Kritisch sehen die Befragten die SAP-Preispolitik im Cloud-Umfeld sowie die Branchenstrategie.