Wunderbar wandelbar
DSAG-Jahreskongress 2023
Alles verändert sich, nichts bleibt, wie es ist. Die heutige Zeit setzt Flexibilität voraus, und entsprechend wandelbar präsentieren sich die DSAG, SAP und das gesamte Ökosystem. Genau diese Wandlungsfähigkeit rückt auch der DSAG-Jahreskongress 2023 vom 19. bis 21. September im Congress Center Bremen in den Fokus.
Unter dem Motto „Wunderbar wandelbar – Gemeinsam neue Perspektiven schaffen“ freut sich die DSAG darauf, mehr als 5.000 Teilnehmende zu begrüßen. Gemeinsam wird ein Blick durch das Kaleidoskop geworfen und die Suche nach dem richtigen Dreh gestartet, um den digitalen, technologischen, ökologischen und ökonomischen Wandel zu meistern und Veränderungen erfolgreich zu gestalten.
Unternehmen befinden sich, wie es das Motto des Jahreskongresses beschreibt, im Wandel. Sie müssen sich kontinuierlich weiterentwickeln, um die Veränderungen um sich herum zu meistern und bestenfalls den Wettbewerb langfristig zu überholen. „Beim Jahreskongress 2022 hatten wir thematisiert, wie Unternehmen auf der Suche nach Erfolg mit Veränderungen Schritt halten müssen. In diesem Jahr schlagen wir die Brücke und fragen, wie Unternehmen, die DSAG, SAP und das gesamte Ökosystem gemeinsam den Wandel aktiv gestalten können“, erläutert Jens Hungershausen, DSAG-Vorstandsvorsitzender.
Digitalen Wandel gemeinsam gestalten
Wie wandelbar sind Unternehmen bzw. Organisationen in der DSAG? Welche Rolle spielt die IT dabei? Wie kann das SAP-Ökosystem konkret unterstützen? Aus DSAG-Sicht ist hier neben den Akteur:innen auch das Drehmoment entscheidend. „Damit der Wandel wirklich ‚wunderbar‘ wird, sind alle Gewerke gefragt. Betrachten wir z. B. den digitalen Wandel mit Fokus auf die S/4HANA-Transformation, könnte SAP die Unternehmen bei ihren Migrationsprojekten noch mehr unterstützen, indem Umstellungsprojekte und Update-Zyklen schneller, schlanker und einfacher werden“, so Jens Hungershausen.
Dass dies ein Gebot der Stunde ist, zeigt das Ergebnis des DSAG-Investitionsreports 2023, nach dem fünf Prozent der Befragten „sehr weit“ mit der digitalen Transformation sind und 39 Prozent sich als „weit“ bezeichnen. „Nicht sehr weit“ sehen sich 52 Prozent. Wird der digitale Wandel an der Transformation auf S/4HANA festgemacht, planen laut Umfrage 28 Prozent hohe und 38 Prozent mittlere Investitionen. „Offensichtlich haben die Unternehmen während der Pandemie andere Prioritäten gesetzt und vielleicht auch angesetzte Digitalisierungsprojekte zunächst aufgrund der vorherrschenden Unsicherheiten zurückgestellt“, erklärt Jens Hungershausen. Natürlich kann in dem Zusammenhang auch eine Rolle spielen, dass es selten damit getan ist, nur eine neue Technologie einzuführen. Oft müssen auch Prozesse komplett neu gedacht oder umgestaltet werden, um per Transformation die Unternehmens-IT auf ein neues Level zu heben.
Migrationsprojekte besser unterstützen
Beim Thema S/4HANA-Transformation sieht die DSAG den Software-Hersteller in der Pflicht, die SAP-Partner stärker zu befähigen, entsprechende Migrationsprojekte noch besser und angemessen zu unterstützen. Die Forderung kommt nicht von ungefähr: Bis 2027 bzw. spätestens 2030 müssen Unternehmen von ihren alten SAP-Enterprise-Resource-Planning-Systemen (ERP) zu S/4HANA wechseln. Denn dann fallen die älteren Systeme aus der Wartung. „2027 scheint noch in ferner Zukunft, aber der Aufwand, der mit einer Migration verbunden ist, darf nicht unterschätzt werden. Hier ist ein Partner mit Know-how und genügend Ressourcen ein wichtiger Erfolgsfaktor“, urteilt Jens Hungershausen. Das S/4HANA-Release, das ab Oktober angeboten wird, bezeichnet SAP als „Anker-Release“. Damit soll ausgedrückt werden, dass das Produkt nun so weit entwickelt ist, dass davon ausgegangen werden kann, dass es im Kern keine massiven Veränderungen mehr geben wird. „Dieses Release ist insofern wichtig, als damit bislang wesentliche Argumente gegen eine Investition und damit Transformation nicht mehr greifen“, so Jens Hungerhausen.
Agilität und Flexibilität: Neue Möglichkeiten
Die Tendenz zu hybriden IT-Architekturen ist unverkennbar, was dem modularen ERP den Weg ebnen könnte. „Die Schnittstellen zu öffnen, erleichtert es den Unternehmen, externe Systeme anzubinden und ist damit positiv zu bewerten. Allerdings fällt auch immer ein gewisser Aufwand an, um SAP- und Non-SAP-Lösungen zu integrieren“, sagt Jens Hungershausen. Das kann z. B. an einer teilweise unterschiedlichen Stammdatensemantik über Systeme hinweg liegen, oder es fehlen produktübergreifende Standards. Aber generell lässt sich festhalten: „Wird das Zusammenspiel der SAP-Lösungen durch die Umstellung auf Schnittstellen austauschbar, lassen sich Non-SAP-Lösungen einfacher anbinden, was den Unternehmen mehr Möglichkeiten eröffnet, vor allem in puncto Agilität und Flexibilität“, weiß Jens Hungershausen.
Technologien als Schlüssel zu neuen Anwendungen
Ein gutes Beispiel für technologische Veränderungen und deren Auswirkungen auf Unternehmen, SAP und das gesamte SAP-Ökosystem zeigt sich beim Thema Künstlicher Intelligenz (KI). „Die Frage lautet: Ist KI der Schlüssel zu neuen Anwendungen und Diensten? Es wird vermittelt, KI könne jede Problemstellung lösen. Doch letztendlich sind die derzeitigen Algorithmen nur darauf trainiert, Daten zu klassifizieren, basierend darauf, wie sie trainiert wurden. Diese KI agiert innerhalb vordefinierter Funktionen“, fasst Jens Hungershausen zusammen.
Im geschäftlichen Kontext dehnen Unternehmen bereits die Grenzen des Möglichen durch KI weiter aus. „Allerdings ist hier die wichtigste Triebfeder nicht die IT-Abteilung, sondern die Unternehmensstrategie bzw. das zugrundeliegende Geschäftsmodell und das permanente Streben der Unternehmen nach neuen Geschäftsmodellen und Use-Cases“, so Jens Hungershausen. Hierin zeigt sich die Crux für die mittelständischen Unternehmen, ihre bestehenden Geschäftsmodelle ebenso weiterzuentwickeln und die hierzu erforderlichen Datenmodelle und -analysen zu konzipieren. Die Aufgabe der IT-Abteilungen ist es, das Potenzial von KI zu heben. Zudem ist eine besonders leistungsfähige Infrastruktur nötig, um diese Innovationen zu ermöglichen. Und hier kommen aus DSAG-Sicht wieder SAP und das gesamte Partner-Ökosystem ins Spiel.
Zusammenarbeit zwischen SAP, Partnern und Kundenunternehmen
Überhaupt zeigt ein Blick auf die SAP-Strategie der vergangenen Jahre deutlich: Das Ökosystem spielt bei SAP eine zentrale Rolle. Partner gewinnen immer weiter an Bedeutung, und umso wichtiger ist es, die Vielfalt des Umfelds im Blick zu haben und gemeinsam neue Perspektiven zu schaffen. „Die Zusammenarbeit zwischen SAP, Partnern und Kundenunternehmen ist essenziell, damit Unternehmen für die Zukunft und alle wartenden Herausforderungen gewappnet sind. Hier sehen wir es auch als Aufgabe der DSAG, unsere Mitgliedsunternehmen dort abzuholen, wo sie stehen und ihre Herausforderungen zu identifizieren sowie ihre Forderungen an das komplette Ökosystem zu adressieren“, erläutert der DSAG-Vorstandsvorsitzende.
Die Perspektive neu ausrichten
Insbesondere mit Blick auf die Kundenunternehmen muss SAP das Drehmoment nutzen und seine Perspektive neu ausrichten. Der Software-Hersteller sollte die Kundenbedürfnisse auf dem Weg zu S/4HANA mit vorgedachten Szenarien, erprobten Tools und konkretem Business-Nutzen unterstützen. „Es braucht klare, verbindliche Roadmaps, die eine zukünftige Produktstrategie langfristig abbilden“, sagt Jens Hungershausen. Wenn Anwendungen teils On-Premise, teils in der Cloud angeboten werden, muss SAP deutlich machen, in welche Richtung Funktionalitäten weiterentwickelt werden. „Dass hier und da Features oder Funktionen im Umfang verändert oder aus der Roadmap entfernt werden, ist nachvollziehbar. Aber die übergeordneten Ziele dürfen darüber nicht aus den Augen verloren werden“, fordert Jens Hungershausen. Kurzum: Anwenderunternehmen und Partner benötigen eine klare Strategie, die eine reibungslose Integration von Cloud-Lösungen in bestehende SAP-Landschaften garantiert, aber auch sicherstellt, dass die Daten der Cloud-Lösungen im Land gehalten werden können.
Forderungen an das komplette Ökosystem
Aus der Notwendigkeit für Unternehmen heraus, dem Wandel zu begegnen und tatsächlich, wie es das Jahreskongress-Motto vorsieht, „wunderbar wandelbar“ zu sein, ergeben sich weitere Forderungen an SAP und an Partner – aber auch an die Unternehmen selbst. Welche das sind und wie Unternehmen den richtigen Dreh finden, um sich einen oder besser mehrere Wettbewerbsvorteile zu sichern, zeigt die Bestandsaufnahme im Rahmen des Jahreskongresses.
Bildnachweis: DSAG, Shutterstock + Schaller & Partner GmbH
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