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Work in Progress

Wie das Motto der DSAG-Technologietage 2023 „Work in Progress“ schon sagt: Bei SAP ist derzeit vieles in Arbeit.

25 Jahre DSAG, 50 Jahre SAP: 2022 war das Jahr der Jubiläen. Herr Westphal, Herr Müller, was ist notwendig, für weitere 25 erfolgreiche, gemeinsame Jahre?

Sebastian Westphal: Nach der umfassenden strategischen Neuausrichtung von SAP wünschen sich die Anwenderunternehmen wieder eine stärkere Rückbesinnung auf das Credo „Customer-first“ der Gründerjahre. Die Realitäten der Kund:innen sollten in der SAP-Strategie wieder stärker berücksichtigt werden. Durch die starken Veränderungen im SAP-Produktportfolio sind Themen wie eine einfache Migration, Integrationsfähigkeit, Datenschutz und IT-Security relevanter denn je. Aktuell wird das Komplexitäts-Management nicht hinreichend durch übergreifende Standards, Klarheit und Investitionssicherheit unterstützt – auch und gerade bei Cloud-Produkten. Sie sind, wie das Motto der Technologietage 2023, sagt: Work in Progress.

Jürgen Müller: Die strategische Ausrichtung, unsere Kund:innen dabei zu unterstützen, zu einem Netzwerk von intelligenten, nachhaltigen Unternehmen zu werden, verfolgt einen klaren Customer-first-Ansatz. Unsere Strategie orientiert sich an ihren dringlichsten Bedürfnissen, von der Transformation von Geschäftsmodellen, der Automatisierung von Prozessen bis hin zu stabilen Lieferketten und nachhaltigen Betriebsabläufen – gestützt durch unser Applikationsportfolio und die zugrundeliegende SAP Business Technology Platform (BTP). Stand heute verwenden 99 der 100 größten Unternehmen der Welt SAP-Software, unsere Cloud-Nutzer:innen-Basis umfasst ca. 270 Millionen Menschen. Diese generieren gesamtheitlich 87 Prozent des globalen Handelsvolumens. Solche Zahlenbeispiele zeigen eindrucksvoll, dass mithilfe unserer Software jeden Tag überzeugende Geschäftsergebnisse erzielt werden – ich würde daher im positiven Sinne von „Progressing Work“ auf Seiten unserer Kund:innen sprechen. Für die nächsten 25 Jahre wünschen wir uns, dass die DSAG ihre Rolle als konstruktive Plattform für den Kund:innen-Austausch genauso zuverlässig erfüllt wie in der Vergangenheit, und wir uns auch zukünftig mit gegenseitigem Respekt weiterhin offen Anregungen geben können.

Bei allem Verständnis für die harte Arbeit von SAP im Rahmen der eigenen Transformation können wir der Einschätzung, dass SAP jetzt ein richtiges Cloud-Unternehmen sei, noch nicht zustimmen.
Sebastian Westphal bp 1-23
Sebastian Westphal
DSAG-Technologievorstand

2023 soll das Jahr sein, in dem S/4HANA technologisch „fertig“ wird. Was bedeutet das für die Anwender:innen?

Sebastian Westphal: Das Release 2023 bildet das Ziel-Release für die Technologie der kommenden Generation und geht mit einer geänderten Release- und Wartungsstrategie einher. Die Kund:innen sind seit der Markteinführung 2015 einen weiten Weg mit SAP gegangen und haben die Implementierung eines „in Progress“ befindlichen Kernproduktes über die Jahre mit zusätzlichem finanziellen Engagement begleitet. Die Finalisierung der Kernlösung S/4HANA darf daher nicht bedeuten, dass Innovation und Erweiterungen nur noch in der Public Cloud erfolgen. Wir brauchen sie auch in den Private-Cloud- und On-Premise-Editionen. Hier bedarf es verbindlicher Zusagen von SAP, um die S/4­HANA-Projektinvestitionen der vergangenen Jahre zu sichern.

Jürgen Müller: Einige Kund:innen sehen die Private Cloud nicht als Zwischenschritt in eine vollständige Cloud-Umgebung, sondern als Zielarchitektur. Mit fast 20.000 Kund:innen auf SAP S/4HANA Cloud, Private Edition und On-Premise, hat dieser Bereich eine fortgesetzte Bedeutung, mit dem wir dynamische und hochmoderne Produkte bereitstellen, die nahe am S/4HANA-Kern entwickelt werden. Dank der neuen Release-Strategie liegt der Fokus noch mehr auf leicht konsumierbaren Innovationen, die den Kund:innen schneller zur Verfügung stehen werden. In Zusammenarbeit mit unseren Partnern wird die Private-Cloud-Edition zunehmend zu einem wahren Cloud-Erlebnis, ohne dabei die Individualisierungswünsche unserer Kund:innen aus den Augen zu verlieren. Ein Beispiel ist die Lieferung von ABAP Cloud, das nicht nur in S/4HANA Cloud, Public Edition, sondern auch in der Private Edition und On-Premise verfügbar ist. So unterstützen wir die Clean-Core-Strategie!

Das Wartungsende 2027 für einige zentrale Produkte wie den Solution Manager und die Ankündigung, dass es für die Branchenlösung SAP Patientenmanagement (IS-H) keine Nachfolgelösung geben wird, sind einschneidende Ereignisse. Herr Westphal, was erwarten Sie hier von SAP?

Sebastian Westphal: Fioneer, Business ByDesign oder auch IS-H sind warnende Beispiele – und auf der letzten SAP-Pressekonferenz wurde die Community informiert, dass die Trennung von Qualtrics sowie ein Abbau von Kapazitäten im Bereich des Kundenmanagement-Portfolios (CRM) erfolgt. Im Hinblick auf die Verlässlichkeit des SAP-Portfolios, auf das Kund:innen im Rahmen ihrer IT-Investitionen vertrauen müssen, sorgt dies für Irritationen. Wir brauchen umgehend eine Perspektive für all jene Produkte, die bis 2027 auslaufen. Beim Solution Manager, bei SAP Process Integration/SAP Process Orchestration (PI/PO) und beim Landscape Manager bedarf es schnellstmöglich tragfähiger Migrationsszenarien. SAP muss die Auswirkungen solcher Wartungsenden stärker und frühzeitiger berücksichtigen. Ein Beispiel ist das Wartungsende für SAP NetWeaver Application Server (AS) Java – ein vermeintlich kleiner Service, dessen Ende jedoch große Auswirkungen hat, wie die DSAG in ihrem Positionspapier Adobe Document Service festgehalten hat. Zudem sind Migrationsprojekte nicht über Nacht zu stemmen, sondern sind je nach Komplexität auf mehrere Jahre anzulegen. Es fehlt hierfür übergreifend die Klarheit, wie aus den vielen einzelnen SAP-Initiativen eine langfristige Vision für die Unternehmenssteuerung im 21. Jahrhundert entstehen kann.

SAP bietet ein stabiles Portfolio an Lösungen an, mit dem unsere Kund:innen die Möglichkeit haben, in die Cloud umzuziehen und gleichzeitig die getätigten Investitionen zu schützen.
Jürgen Müller bp 1-23
Jürgen Müller
Chief Technology Officer (CTO) und Mitglied des Vorstands der SAP SE

Wie ist die Position von SAP hierzu?

Jürgen Müller: SAP bietet ein stabiles Portfolio an Lösungen an, mit dem unsere Kund:innen die Möglichkeit haben, in die Cloud umzuziehen und gleichzeitig die getätigten Investitionen zu schützen. Wir haben zur Unterstützung des Wegs in die Cloud verschiedene Programme aufgesetzt, z. B. die Bereitstellung von kostenfreien Tools zur Datenübernahme auf die Cloud-Services. Oder unser BTP-Cloud-Migrationscenter, in dem Kund:innen kostenfrei Best Practices und weitere Hilfen zum Umstieg in die Cloud erhalten können. DSAG-Kund:innen helfen uns über die Arbeitskreise, diese Tools, Vorgehensweisen und Produktverbesserungen zu validieren und kontinuierlich wertvolles Feedback zu geben. Wir sehen konkrete Ergebnisse: So hat unsere Zusammenarbeit bei SAP Analytics Cloud (SAC) im letzten Jahr zu großen Verbesserungen geführt, SAP Cloud Application Lifecycle Management (ALM) ist im Monitoring-Umfeld schon heute eine attraktive Alternative zum SAP Solution Manager, und viele Kund:innen haben bereits den Umstieg von SAP PI/PO auf die SAP Integration Suite erfolgreich vollzogen. Andere Themen wie Adobe Document Service sind „Work in Progress“ – gemeinsam mit der DSAG.

Auf dem vergangenen DSAG-Jahreskongress in Leipzig sprach SAP wieder von hybriden IT-Szenarien der Kund:innen, nachdem zeitweise der Fokus auf „Cloud-only“ und „Cloud-first“ gelegt wurde. In welche Richtung muss es letztlich gehen?

Sebastian Westphal: Im Vorfeld der DSAG-Technologietage 2022 hieß es bei SAP noch „Cloud-only“ – eine Strategie, die nicht mit den Realitäten der Unternehmen in Einklang zu bringen war. Umso positiver war die Ansage von Thomas Saueressig auf dem DSAG-Jahreskongress 2022 zu werten, dass man sich nunmehr auf hybride Szenarien ausrichte – auch wenn hier noch viel Interpretationsspielraum besteht. Bei allem Verständnis für die harte Arbeit von SAP im Rahmen der eigenen Transformation können wir der Einschätzung, dass SAP jetzt ein richtiges Cloud-Unternehmen sei, noch nicht zustimmen. Zwar stehen erste Free-Tier-Modelle auf der BTP bereit – allerdings wären zusätzliche Angebote, die einen schnellen und kostengünstigen Umstieg auf die Cloud ermöglichen, ein starkes Argument für Kund:innen, der Cloud-Strategie von SAP zu folgen. Hier wäre ein Free-Tier für alle Cloud-Services ebenso ein Beschleuniger der Cloud-Adaption wie ein On- und Offboarding innerhalb weniger Minuten für alle Cloud-Services.

Was wäre noch wünschenswert?

Sebastian Westphal: Die Software-Anbieter und SAP im Besonderen haben gemeinsam mit ihren Kund:innen über Jahrzehnte drei- oder vierstufige Systemlandschaften aufgebaut – je nach Branche, regulatorischen Vorgaben und klarer IT-Governance. Für diese Mehrstufigkeit und das integrierte Test- und Transportwesen über ganze Systemlandschaften hinweg sind viele Cloud-Plattformen aber weiterhin nicht ausgerichtet. Sie bremsen den Wechsel in die Cloud entsprechend aus – gerade für die mehrheitlich angestrebten hybriden Cloud- und On-Premise-Systemarchitekturen. Es ist wichtig und richtig, dass SAP im vergangenen Jahr die SAP S/4HANA Cloud auf eine Drei-System-Landschaft mit zeitlich abgestimmten Wartungs- und Upgrade-Zeitfenstern ausgerichtet hat. Das sollte nun schnellstmöglich für alle Cloud-Plattformen und insbesondere für die BTP als zentrales Element der Integrationsarchitektur hybrider Szenarien umgesetzt werden!

Was plant SAP diesbezüglich?

Jürgen Müller: Mit SAP BTP ermöglichen wir unseren Kund:innen bereits heute eine „Cloud-kompatible“ Abbildung bestehender Betriebskonzepte. So erlaubt unser Service SAP Cloud Transport Management beispielsweise die Definition von mehrstufigen Auslieferungslandschaften. Die lokalen Transportmechanismen können je nach Szenario von Solution Manager oder Cloud Application Lifecycle Management (ALM) orchestriert werden, und es wird ein kontrollierter und auditsicherer Transport von Änderungen in hybriden Szenarien ermöglicht. Dieser Ansatz kann optional durch „Pipelines“ ergänzt werden, die Änderungen validieren, bevor sie einen Transport anstoßen. Um dies mit konkreten Szenarien und Handlungsempfehlungen zu untermauern, arbeiten wir in einer dedizierten Arbeitsgruppe mit Mitgliedern der DSAG an diesem Thema.

Schon länger auf der Forderungsliste der DSAG steht das SAP Security Dashboard. Wie ist hier der aktuelle Stand?

Sebastian Westphal: Unser gemeinsam mit SAP gestecktes Ziel war ein Dashboard, das automatisiert anzeigt, welche sicherheitsrelevanten Einstellungen vorgenommen werden müssen und wo Sicherheitslücken in der jeweiligen SAP-Landschaft des Unternehmens vorhanden sind. Ganz so weit sind wir heute leider immer noch nicht. Zwar hat sich eine gute Zusammenarbeit zwischen DSAG und SAP in diesem Bereich etabliert, und Empfehlungen für sicherheitsrelevante Einstellungen wurden ausgegeben. Offen sind allerdings weiterhin die erforderlichen Programmschnittstellen (API) und der Aufbau der Berichtsfunktionen als Grundlage des Dashboards. Jetzt muss SAP endlich liefern und einen konkreten Zeitpunkt der Bereitstellung des Dashboards benennen.

Herr Müller, möchten Sie etwas ergänzen?

Jürgen Müller: Security ist ein Thema, bei dem die Verantwortung auf SAP und unsere Kund:innen aufgeteilt ist. SAP gibt Empfehlungen zur sicheren Konfiguration unserer Systeme durch die Kund:innen. Zusammen mit dem DSAG Arbeitskreis Security & Vulnerability Management haben wir diese Empfehlungen für mehrere Cloud-Produkte erarbeitet und im SAP Help Portal veröffentlicht. Das Feedback hierzu war sehr gut. Jetzt, in der zweiten Projektphase, werden wir die Programmierschnittstellen für die ersten Einstellungen der BTP erstellen. Nach der Ausweitung auf weitere Produkte müssen mittelfristig mehrere Schnittstellen zur Datenbeschaffung für ein Dashboard bereitstehen, dann die Datenaufbereitung, Pufferung, Vergleiche mit Referenzwerten und Ähnliches. Sie sehen also, das Thema liegt keineswegs in der Warteschleife, sondern wird bei uns mit der notwendigen Sorgfalt vorangetrieben und in Inkrementen geliefert.

Am ersten Tag der DSAG-Technologietage in Mannheim stehen die Keynotes von Sebastian Westphal, DSAG-Technologievorstand, und Jürgen Müller, Chief Technology Officer (CTO) und Mitglied des Vorstands der SAP SE, auf dem Programm.

Die Business Technology Platform (SAP BTP) ist laut SAP der zentrale Baustein hybrider Architekturen. Wie schätzen Sie diese Positionierung ein?

Sebastian Westphal: Wir sind uns in der Positionierung der BTP als zentralem Element der SAP-Strategie einig. Einerseits ist positiv hervorzuheben, dass nun auch erste Migrations-Services entwickelt werden, die bspw. die Umstellung bestehender Integrationsarchitekturen auf die Integration Suite der BTP unterstützen. Hier sind DSAG-Mitgliedsunternehmen bereits intensiv an Pilotprojekten beteiligt. Andererseits wird jedoch das Versprechen, die Lines-of-Business (LoB) und Services auf allen Hyperscalern bereitzustellen, nicht mehr erfüllt. Auch die zentrale BTP-Administration für alle BTP-Cloud-Services ist noch „in Progress“. Kund:innen fragen zudem: Welche Services werden noch weiterentwickelt? Welche sind im Maintenance-Mode? Wann stehen alle Neo-Services mit Feature-Parity auch auf Cloud Foundry bereit? Aus DSAG-Sicht sollte nicht nur eine tiefgehende Anbindung aller LoB erfolgen. Auch die Kosten- und Lizenzierungssituation muss SAP angehen. Die Kosten für Entwicklung, Qualitätssicherung und Nutzung der Services ohne produktiven Bezug sind zu hoch – genauso wie die Kosten für den generellen Betrieb.

Herr Müller, was entgegnen Sie Kund:innen, die Ihnen solche Fragen stellen?

Jürgen Müller: Mehr als 17.000 Cloud-Kund:innen, darunter viele der wertvollsten Unternehmen der Welt, steuern heute bereits zuverlässig mit BTP ihre Geschäftsabläufe im Produktivbetrieb und bauen dabei auf die marktführenden Funktionen, die native Integration der Plattform-Services und den nahtlosen Zugriff auf die SAP-Geschäftsanwendungen. Natürlich wollen oder können viele unserer Kund:innen nicht vollständig auf die Cloud umsteigen. Deshalb sind hybride Architekturen auch für uns schon lange ein wichtiges Thema und werden für viele Anwendungsfälle unterstützt. Um hier nur ein jüngstes Beispiel zu nennen: Wir bieten ab 2023 unseren Kund:innen nun auch eine On-Premise-Deployment-Option für unsere Cloud-Integration-Laufzeitumgebung an. Damit haben sie die Wahl, Integrationsszenarien in der Cloud und/oder On-Premise zu betreiben, abhängig von den individuellen Anforderungen in einer hybriden IT-Landschaft.

Lassen Sie mich daneben auch noch kurz auf das Thema SAP-BTP-Neo-Umgebung eingehen: Investitionsschutz für unsere Kund:innen hat für SAP Priorität. Daher wird Neo mit den zugehörigen Services von SAP weiterhin unterstützt. Wir arbeiten kontinuierlich daran, Kund:innen den Umstieg auf unsere strategischen Programmiermodelle SAP Cloud Application Programming Modell (CAP) und SAP ABAP RESTful Application Programming Modell (RAP) auf BTP zu erleichtern.

Herr Westphal, wie beurteilen Sie unter dem Stichwort SAP Build das Low-Code-Angebot auf der BTP?

Sebastian Westphal: Das Angebot kann ein Mittel sein, um dem Fachkräftemangel in vielen Bereichen die Spitze zu nehmen und Schatten-IT in Unternehmen zu reduzieren. Fakt ist jedoch: Es handelt sich hierbei nicht um eine klassische Software-Entwicklung und daher muss sich erst zeigen, bis zu welchem Grad der Prozesstiefe sich das Angebot in der Praxis bewährt. Positiv zu bewerten sind aus DSAG-Sicht die enge Integration in die SAP-Kernprodukte sowie bestehende IT-Governance, Sicherheitskonzepte und die langfristige Upgrade- und Release-Fähigkeit. SAP Build begegnet dem Hype um No-Code/Low-Code mit einem sinnvollen Produktkonzept, das SAP und Anwenderunternehmen nun auch für komplexe Szenarien auf den Prüfstand stellen müssen. Somit ist die neue Lösung für viele der Anwenderunternehmen sicherlich ein interessantes Angebot. Allerdings liegt der Fokus der Unternehmen unverändert auf den aus den vorbenannten End-of-Life-Terminen vieler langjähriger SAP-Lösungen resultierenden Transformationsprojekten und -programmen. Die SAP-Roadmaps sind hier noch prall gefüllt und bedürfen einer priorisierten Umsetzung – das neue Angebot SAP Build schafft da leider keine Abhilfe.

Die DSAG sieht den Fokus der Unternehmen aktuell noch stärker auf den Transformationsprojekten als auf SAP Build. Können Sie das nachvollziehen?

Jürgen Müller: Diese Themen schließen sich nicht aus, sondern ergänzen sich gewinnbringend. Wer als IT-Verantwortliche:r heute die Chance einer Transformation verpasst, wird sich später ärgern. In Transformationsprojekten werden Geschäftsprozesse verbessert, automatisiert oder neu eingeführt – zum Vorteil des Unternehmens. SAP Build ist dafür hervorragend geeignet und die Resonanz auf die Markteinführung im vergangenen November war sehr positiv.

Herr Müller, Herr Westphal, wie lauten Ihre abschließenden Worte?

Jürgen Müller: Wie bereits eingangs erwähnt, ist es dieser konstruktive Dialog, der den Austausch mit der DSAG prägt und den wir als SAP sehr schätzen. Partnerschaften wie diese sind auf andauernde Verständigung angewiesen und daher in natürlichem Maße unablässig „Work in Progress“. Arbeit wird es immer geben, aber nur durch Zusammenarbeit können wir erfolgreich sein.

Sebastian Westphal: Es gilt, die Zusammenarbeit zwischen SAP und den Kund:innen stärker und mit besonderem Blick auf die Anforderungen Cloud-basierter Transformationen zu intensivieren – denn es gibt noch viel zu tun. Zudem füllen wie bereits erwähnt die End-of-Life-Termine vieler langjähriger SAP-Lösungen und die daraus resultierenden SAP-Projekte die Backlogs der Unternehmen in erheblichem Maße. Hier frühzeitig Klarheit zu schaffen, liegt im Interesse der DSAG-Mitgliedsunternehmen und sollte auch in dem von SAP liegen, um langfristig gemeinsam erfolgreich zu sein!

Herzlichen Dank für das Gespräch!

Bildnachweis: DSAG, Shutterstock + Schaller & Partner GmbH

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